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Wie wird die Bonität bei einem Kredit berechnet?

Wer in den Genuss eines Kredits gelangen möchte, muss über eine hinreichende Bonität verfügen. Keine Bank der Welt wird jemandem Geld leihen, weil er ein netter Mensch ist. Abseits der Geldinstitute greift derselbe Mechanismus. Alle Gläubiger befürchten nämlich, ihren verliehenen Betrag nebst Zins und Zinseszins nicht zurückzuerhalten. Der aus dem Lateinischen stammende Ausdruck Bonität bezeichnet nichts anderes als die Kreditwürdigkeit. Diese wird seitens der Geldhäuser aus zwei Perspektiven beurteilt: zum einen über die Auskunfteien und zum anderen über die persönlichen wirtschaftlichen Verhältnisse. Die Auskunfteien beurteilen das Zahlungsverhalten der Vergangenheit und leiten daraus Aussagen ab. Die persönlichen wirtschaftlichen Verhältnisse geben Rückschluss auf den Ist-Zustand bei Vertragsschluss.

Mit der SCHUFA zu den Scores

Bonität berechnen

Foto: REDPIXEL.PL / Bigstock

Die größte Datensammlerin in Deutschland ist die SCHUFA. Nahezu jeder Deutsche ist bei ihr verzeichnet. Wer beispielsweise einen Handyvertrag abschließt oder im Versandhandel bestellt, wird in den Datenbanken geführt. Deshalb schauen die Entscheider der Geldhäuser zuerst auf die Bonität bei der SCHUFA. Die Auskunftei ermittelt dazu mehrere branchenabhängige Scores, die die Wahrscheinlichkeit dafür angeben, dass der Gläubiger seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt. Der höchste Scorewert beträgt 100 Prozent. Dieser wird aber keineswegs vergeben, weil plötzliche Krankheit oder Arbeitslosigkeit jeden treffen können. Wie genau die Bonität bei der SCHUFA berechnet wird, ist ein streng gehütetes Geheimnis. Dennoch lassen sich einige Kriterien benennen, die für eine negative Bonität sorgen und damit die Kreditvergabe unwahrscheinlich werden lassen. Wer trotz erneuter Aufforderung eine Rate oder eine Rechnung nicht begleicht, erhält einen negativen Eintrag bei der SCHUFA. Dieser zerstört das Vertrauensverhältnis in die Wirtschaftskraft und führt regelmäßig zu einer negativen Bonität. Auch häufige Kreditanfragen oder eine Vielzahl an laufenden Verpflichtungen können Zweifel an der Liquidität einer Person begründen und die Kreditwürdigkeit auf einen niedrigen Score-Wert fallen lassen. Die SCHUFA rät lediglich dazu, alle Verpflichtungen immer vertrags- und fristgemäß zu erfüllen.

Die eigenen wirtschaftlichen Verhältnisse

Die Geldhäuser wollen vor der Vergabe eines Kredits zudem einen Einblick in die derzeitigen persönlichen Verhältnisse erhalten. Wesentlich ist das Zusammenspiel aus Einkommenssituation und Verpflichtungen. Denn nur unter der Voraussetzung, dass am Monatsende ein positiver Betrag übrigbleibt, um die Ratenzahlungen für einen Kredit zu entrichten, kann die Tilgung glücken. Die Banken gehen bei der Beurteilung der wirtschaftlichen Verhältnisse unterschiedlich vor. Es besteht für die Kreditnehmer ein gewisser Spielraum. Teilweise werden auch Vermögenswerte als Sicherheit mit in die Bonität eingerechnet. So erhöhen ein gefülltes Sparbuch oder ein Aktienportfolio die Bonität.

So läuft eine Prüfung der Geldhäuser ab

Die Bonitätsprüfung erfolgt heute fast ausnahmslos digital. Mit wenigen Tastatureingaben und Mausklicks sind alle Daten eingegeben und ein Algorithmus entscheidet über die Kreditvergabe. Über das World Wide Web erhalten Verbraucher gar in wenigen Sekunden Angebote, die sie nur noch unterschreiben und wegschicken müssen. Zwar halten sich Bankmitarbeiter meist an die Empfehlungen der Computerprogramme. Allerdings muss das nicht das letzte Wort sein. Denn der oben beschriebene Spielraum abseits der SCHUFA-Scores lässt einige Möglichkeiten. Unterstützt mit Nachweisen über die persönlichen Verhältnisse lässt sich eine Kreditabsage nicht selten noch in Zusage verwandeln. Die Bonität ist eben auch von subjektiven, aber verifizierbaren Kriterien abhängig.

2017-08-14T19:44:16+02:00 14. August 2017|Blog|