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Knietief im Dispo – Was tun gegen überhöhte Überziehungszinsen

Fast jedes Girokonto ist mit einem versteckten Kreditrahmen ausgestattet, dem sogenannten Dispo. Sobald man ein Girokonto überzieht nimmt man automatisch einen Kredit in Anspruch, den so genannten Kontokorrentkredit. Das geht bekanntlich ganz einfach, ohne Antrag und ohne Rücksprache mit der Bank. Das verführt viele Verbraucher dazu ihr Konto zu überziehen, es ist ja so einfach und komfortabel. Das böse Erwachen kommt dann spätestens mit der Quartalsabrechnung, wenn die Bank die Kosten für die Überziehungszinsen einzieht. In dem Moment wird dem Verbraucher bewusst, dass er sich zu extrem teuren Konditionen Geld geliehen hat. Richtig kostspielig wird es aber erst, wenn sich das Konto dauerhaft im Minus befindet, dann summieren sich die Zinskosten zu erheblichen Beträgen.

Warum sind die Dispozinsen so hoch?

Teure Dispokredite als Schuldenfalle

Teure Dispokredite als Schuldenfalle

Überzogene Dispozinsen stehen seit Jahren im Fokus der Verbraucherschützer, sie fordern schon lange eine Deckelung und verweisen auf das erheblich Gefälle zwischen Dispo- und Leitzins. Zeitweise können sich die Banken für unter einem Prozent Geld von der EZB leihen und geben es dann für über 10% als Dispokredit an ihre Kunden weiter. Ein unheimlich profitables Geschäft, die Banken unbedingt erhalten möchten. Sie üben über Lobbyisten Druck auf die Politik aus, um die immer wieder diskutierte Zinsobergrenze für Dispokredite zu verhindern. Mit Erfolg, nach wie vor ist keine Mehrheit für eine Regelung zu Gunsten der Verbraucher in Sicht. Letztlich können die Banken auch deshalb so hohe Dispozinsen nehmen, weil sie wissen, dass die Verbraucher nur sehr ungern mit ihrem Girokonto zu einer anderen Bank wechseln. In diesem Bereich gibt es kaum Wettbewerbsdruck

Was tun gegen hohe Dispozinsen?

Die Verbraucher haben nur zwei Möglichkeiten um überhöhten Dispozinsen zu begegnen. Entweder sie wechseln wirklich die Bank – ein Schritt der mit viel Papierkram verbunden ist – oder sie lösen den Dispokredit durch einen regulären Ratenkredit ab. Die zweite Möglichkeit ist häufig die einfachste. Kleine Konsumentenkredite gibt es von Direktbanken bereits zu sehr günstigen Zinskonditionen. Mit so einem „Schnäppchendarlehen“ kann man den teuren Dispokredit auf einen Schlag ablösen.

Fotoquelle: wavebreakmediamicro / 123RF Stock Foto

2017-10-12T12:49:50+02:00 12. Oktober 2017|Blog|